Führung ist im Kulturbetrieb oft eine selbstverständliche Nebensache. Derzeit werden an vielen Orten flache Hierarchien und neue Verteilungen von Verantwortung erprobt. Doch auch Organisationen oder Teams, die weitgehend selbstorganisiert sind oder mit Rollenmodellen arbeiten, funktionieren nicht ohne Führung.
Wie stark Führung und Entscheidungsfindung zusammenhängen und welchen Einfluss bewusste Führung auf die – innere und äussere – Wahrnehmung einer Organisation hat, wird oft unterschätzt. Wer in Kulturorganisationen, in der Kulturförderung und -verwaltung mit Führungsaufgaben betraut ist, sieht sich häufig mit Entscheidungsprozessen konfrontiert, die über die Jahre gewachsen sind und sich etabliert haben.
Doch wie kommen Entscheidungen überhaupt zustande, auf welchen Annahmen basieren sie? Von welchen Prämissen und Prinzipien wird dabei ausgegangen, durch welche Dynamiken werden Entscheidun-gen beeinflusst – und welche Gestaltungsalternativen gibt es?