Die Sexualmedizin befasst sich mit all jenen Aspekten, die der Förderung der sexuellen Gesundheit dienen. Das menschliche Sexualverhalten besteht aus einem komplexen Zusammenspiel von psychologischen, kulturellen, biologischen und sozialen Faktoren. Die Bandbreite der Sexualstörungen ist entsprechend vielfältig und nicht immer monokausal erklärbar: Lust und Appetenz, psychisches und emotionales Leiden gehören ebenso zum Dispositiv der sexuellen Störungen wie Organschmerzen oder Unbehagen und Leiden an der Geschlechtsidentität. Das Verständnis und die Behandlung der Sexualstörungen setzen demnach einen multidisziplinären Ansatz voraus.
Der DAS in Sexualmedizin/Sexualtherapie vermittelt ein umfassendes Verständnis der weiblichen und der männlichen Sexualität als eine zentrale Achse menschlicher Interaktion und Kommunikation. Im Rahmen des Studiengangs erarbeiten sich die Teilnehmenden Kompetenzen im biopsychosozialen Denken und Handeln. Dies sind wichtige Grundlagen für die Diagnostik und die Therapie von Sexualstörungen bei Männern, Frauen und Paaren. Die Sozialmedizin (eine Zusammensetzung aus den Disziplinen Medizin, Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaften) liefert hierfür bewährte Erkenntnisse.
Die Teilnehmenden werden zudem mit verschiedenen therapeutischen Ansätzen und Instrumenten vertraut gemacht. Regelmässige Supervisionssitzungen bieten die Gelegenheit, die Umsetzung der erlernten diagnostischen und therapeutischen Fertigkeiten zu reflektieren. Der Studiengang setzt die Bereitschaft voraus, sich mit der eigenen sexuellen Biografie und den daraus entwickelten Normvorstellungen und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen.