CAS Arzneimittel und Medizinprodukte im Not- und Katastrophenfall
Certificate of Advanced Studies

Der CAS ist ein Studienangebot der Universität Genf, das in Zusammenarbeit mit der Universität Basel (Departement Pharmazeutische Wissenschaften, Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät) und der Universität Bern durchgeführt wird.

Vermittlung von Fachwissen über den Einsatz von Heilmitteln in Krisensituationen

Unsere moderne Gesellschaft ist besonders anfällig für Natur- oder Umweltkatastrophen. Verschärft wird diese Situation durch eine stetig wachsende Technologieabhängigkeit, vor allem in städtischen Agglomerationen mit hohem Infrastrukturbedarf. Die Globalisierung und der wirtschaftliche Druck erschweren die ausreichende Verfügbarkeit von lebenswichtigen Gütern zusätzlich.

Bei den alltäglichen Notfällen im (prä-)hospitalen Bereich, aber auch im humanitären Kontext, spielen Arzneimittel und Medizinprodukte bei der Behandlung von Verletzten eine zentrale, unter Umständen lebensrettende Rolle. Für alle Gesundheitsfachleute sind bei der Behandlung dieser Patienten nebst der korrekten Priorisierung der Fälle nach medizinischer Dringlichkeit spezifische pharmazeutische und pharmakologische Kenntnisse notwendig, die aber häufig nicht ausreichend vermittelt werden. Dies ist aber im Not- und Katastrophenfall entscheidend.

Das primäre Ziel dieses CAS-Kurses ist daher, eine anerkannte, interprofessionelle, postgraduierte Weiterbildung in Notfall- und Katastrophenpharmazie auf Universitätsstufe anzubieten. Sie vermittelt Apothekern, Ärzten, Sanitätern und anderen Angehörigen des Gesundheitswesens neue Fähigkeiten und/oder aktualisierte Kenntnisse und stärkt so ihre Kompetenzen in diesem Bereich.

Kursziele

  • Vermittlung von Grundlagen für die pharmazeutische Führung im Krisenfall und für das Krisenmanagement.
  • Erwerben eines umfassenden Wissens in der Arzneimittel-Logistik, dem Einsatz und Management von Arzneimitteln und Medizinprodukten im Not- und Katastrophenfall.
  • Anwendung und Umsetzung des angeeigneten Wissens im (inter-)professionellen Umfeld zum Nutzen des Patienten.
  • Einüben der interprofessionellen Zusammenarbeit im Not- und Katastrophenfall.
  • Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus den verschiedenen Bereichen (ambulanter Sektor, Spital, Industrie, Amt, humanitäres und militärisches Umfeld) mit der Absicht, den jeweils speziellen Bezug zum Heilmittel zu verbessern.

Lernziele

  • Aneignen von spezialisiertem und multidisziplinärem Wissen über Arzneimittel und Medizinprodukte, die in Notfällen und Katastrophen eingesetzt werden.
  • In einer Gesundheitskrise in der Lage sein, komplexe pharmazeutische Fragestellungen in neuen und unbekannten Kontexten zu analysieren, zu beurteilen, zu dokumentieren und zu begründen.
  • Entwickeln begründen und auszuhandeln alternative Lösungen für die Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten in einer Gesundheitskrise (inklusive einer angemessenen Arzneimittelproduktion vor Ort).
  • In der Lage sein, relevantes Wissen über Arzneimittel und Medizinprodukte selbständig zu verarbeiten, auszuwerten und angepasst zu integrieren.

Programmstruktur

  • Sechs thematisch geordnete Module von jeweils 3 Tagen Lernstunden während 2 Semestern (Januar - November), was 120 Lernstunden entspricht.
  • Während des Kurses müssen die Studierenden ca. 200 Stunden Selbststudium leisten (Lesen, Vorbereitung auf die themenspezifische Bewertung).
  • Die Abschlussarbeit im Umfang von ca. 100 Stunden muss innerhalb eines Semesters verfasst werden.
  • Die Ausbildung entspricht insgesamt 15 ECTS Kreditpunkten.
  • Der Kurs wird alle 2 Jahre angeboten.
  • Bei den interaktiven Kursen (inklusive der Kleingruppen-Workshops) erfolgt eine Präsenzkontrolle.
  • Der Kurs und die Präsentationen werden vorwiegend in englischer Sprache gehalten.

Die Studiengangsprache ist Englisch.

Zur Zielgruppe gehören Apotheker in Notfall-Organisationen, im Katastrophenmanagement, im humanitären Umfeld, im Militär, im Spital, in Ämtern, in der Industrie oder in der öffentlichen Apotheke, Ärzte, Pflegfachleute und qualifizierte Rettungssanitäter, welche im hospitalen Notfalldienst tätig sind und ihre spezifischen pharmazeutischen und pharmakologischen Kenntnisse rund um das Arzneimittel im ausserordentlichen Einsatz verbessern möchten.

Zulassungsbedingungen
Personen, die für den Zertifikatskurs zugelassen werden, haben

  • einen Bachelor-, Master- oder Universitäts- Abschluss in Pharmazie oder Medizin einer Schweizerischen oder ausländischen Universität, einen Master- oder Bachelor-Abschluss einer Fachhochschule (FH) im Pflegeberuf oder ein Diplom einer Schutz- und Rettungs-Fachschule oder einen gleichwertigen Titel
  • haben eine mindestens zweijährige entsprechende Berufserfahrung.

Die Studiengangskommission behält sich das Recht vor, über Bewerbungen von Personen nach Prüfung ihrer Unterlagen frei zu entscheiden und/oder diese für den Entscheid zu einem Einzelgespräch einzuladen.

  • Prof. Pascal Bonnabry, Universität Genf
  • Prof. Dr. Stefan Mühlebach

Frau Dr. Laurence Schumacher
Klinische Pharmazeutin
Fachzentrum für Notfall- und Katastrophenpharmazie, Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Westschweiz, Universität Genf

Tel: +41 79 553 74 72
info@disaster-pharmacy.ch
https://www.unige.ch/formcont/en/courses/medicines-emergency-disaster

CHF 4'500.- für das gesamte Programm
CHF 900.- pro Modul
Die Reise- und Aufenthaltskosten an den verschiedenen Kursorten gehen zu Lasten der Teilnehmer.


Nächster Start: Januar 2024 – Juni 2025

Universität Genf in Zusammenarbeit mit der Universität Basel (Departement Pharmazeutische Wissenschaften der Philsophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät) und der Universität Bern

Ort

Centre Medical Universitaire Rue Michel-Servet 1, 1206 Genève

und Lausanne und Region Bern
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